Die Laktoseintoleranz zählt zu den Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Es handelt sich hier im Gegensatz zu einer allergischen Reaktion oder Vergiftung um eine nicht allergische Nahrungsmittelunverträglichkeit. Nahrungsmittelunverträglichkeiten (NMU) bezeichnen außergewöhnliche körperliche Reaktionen nach der Aufnahme bestimmter Nahrungsmittel.
Was passiert bei einer Laktoseintoleranz?
Der Laktoseintoleranz liegt ein Mangel des Enzyms Laktase zugrunde.
Dadurch kann Laktose(Milchzucker) im Dünndarm nur unzureichend oder gar nicht gespalten (verarbeitet) werden. Laktose gelangt unverarbeitet in den Dickdarm. Die dort ansässigen Bakterien fallen unvorbereitet über sie her und bilden bei der Verarbeitung Gase, die zu Blähungen und Bauchschmerzen führen.
Zusätzlich zieht die unverdaute Laktose Wasser an und produziert damit die gefürchteten Durchfälle.
Was sind die Symptome einer Laktoseintoleranz?
- Blähungen
- Völlegefühl
- Übelkeit
- Wässrige Durchfälle
- Kalter Schweiß
- Aufgedunsener Bauch
- Kolikartige Bauchschmerzen
- Müdigkeit, Erschöpfung, Schwindel
Folgen einer Laktoseunverträglichkeit können sein:
Vermehrung pathogener Mikroorganismen (Darmdysbiose)
Eine Darmdysbiose führt häufig zu weiteren enzymatischen Funktions und Resorptionsstörungen (z.B. Fruktosemalabsorption)
Durchlässige Darmwand (engl. leaky gut) begünstigt unkontrolliertes Eindringen von Erregern und Antigenen und erzeugt pseudoallergische Symptome
Überforderung des Immunsystems
Man unterscheidet vier Ursachen für Laktasemangel:
- genetische Veranlagung
- Entwicklungsbedingter Laktasemangel bei Frühgeborenen
- Kongenitaler Laktasemangel (autosomal rezessive Erbkrankheit)
- Sekundärer Laktasemangel (erworben in Folge einer Schädigung der Dünndarmschleimhaut)
Bei einer Laktoseunverträglichkeit wandert die unverdaute Laktose in den Dickdarm und verursacht dort Beschwerden wie Völlegefühl, Krämpfe und Blähungen. Auch Durchfall kann die Folge sein.
In meiner Praxis behandle ich in aller Regel die erworbene Form der Laktoseintoleranz.
Oft handelt es sich dabei um eine bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms (z.B. ausgelöst durch häufige Antibiotikatherapien)
Kann man Laktoseintoleranz behandeln?
Ja, man kann!
Sowohl die sekundäre Laktoseintoleranz als auch die Fructosemalabsorption sind reversible Formen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Ich verbinde unterschiedliche Therapieoptionen miteinander:
- Ernährungsumstellung (Bei schwerer Symptomatik Ernährungsberatung nach Plan, mindestens 4 Wochen) um dem Darm eine stressfreie Regeneration zu ermöglichen. Lecker Essen ist trotzdem möglich.
- anschließend Kostaufbau durch langsames Austesten von laktosehaltigen Speisen zur Bestimmung der eigenen Laktose Toleranzgrenze
- Präparate zur Linderung der Beschwerden
- Darmsanierung
Die Therapie sollte über mindestens 3 Monate erfolgen um der Darmschleimhaut einen gesunden Aufbau zu ermöglichen. Nach etwa 3-4 Wochen berichten die meisten Patienten über eine deutliche Besserung der Krankheitssymptome.
Vorsicht bei Tiefkühlprodukten: Laktose kann als Trennmittel verwendet werden. Das steht nicht immer auf der Verpackung!
Diagnostik:
Um eine zielführende Therapie einleiten zu können müssen wir herausfinden welche physiologisch wichtigen Bakterien fehlen oder ob krankmachende Bakterien den Darm bereits besiedeln.
Den Verdacht auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten können wir anhand der Anamnese und mittels einer Stuhluntersuchung im Labor nachweisen.
Zu den weiteren Behandlungsmöglichkeiten zählen Entgiftungsmaßnahmen, intravenöse Sauerstofftherapie, Bewegungstherapie und Akupunktur.
Ich habe mich auf die Behandlung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten in Sundern im Sauerland, NRW, spezialisiert und berate Sie gern und umfassend zu diesem Thema.